GreenJLU - Teil 1: Kartierung

Erster Schritt zur nachhaltigen Grünflächenbewirtschaftung

I - Städtische Grünflächen

Angersbach, Hessen

"Stadtnatur bezeichnet die Gesamtheit der im urbanen Raum vorkommenden Naturelemente einschließlich ihrer funktionalen Beziehungen. Sie umfasst damit übergreifend gestaltetes städtisches "Grün" ebenso wie alle andere Naturelemente, etwa zum Beispiel städtische Gewässer. Diese Definition eröffnet auch einen Zugang zur biologischen Vielfalt auf allen städtischen Flächen (BfN 2018)."

Bern, Die Schweiz

Stadtnatur ist auch wichtig für die mentale und körperliche Gesundheit der Menschen. Informationen hierzu finden sich in einem Skript des Bundesamtes für Naturschutz. Dieses widmet sich unter anderem den Fragen, welche Wirkungen auf die physische und psychische Gesundheit von Stadtnatur ausgehen, welche Gesundheitsfolgen deren Rückgang impliziert und welchen Beitrag die Stadtnatur zur Abmilderung der Folgewirkungen des Klimawandels in verdichteten Räumen leistet (BfN-Skripten 506, 2018).

Zunächst aber werden im Folgenden einige Grundinformationen zur Stadt Gießen und der hier ansässigen Justus-Liebig-Universität (JLU) präsentiert. Anschließend wird das Projekt "GreenJLU", welches die regionale Stadtnatur bzw. die JLU-eigenen Liegenschaften untersucht, vorgestellt.


II - Gießen - JLU Gießen - GreenJLU


III - Vegetationskartierung

Ab Projektstart im Oktober 2021 wurden in einer 12-monatigen Ersterfassungsphase alle Grünflächen der JLU systematisch erfasst. Die systematische Erfassung der Flächen wurde zunächst mit Hilfe von Luftbildern durchgeführt, die die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation im Internet frei zur Verfügung stellt. Die erstellten Karten wurden anschließend im Gelände überprüft und gegebenfalls angepasst. Für jede Einzelfläche ist die genaue Lage, Größe und die Klassifikation in verschiedene Kategorien wie Gebäude, Bäume oder Grasflächen in einem Geoinformationssystem hinterlegt.

Schematischer Überblick über den Arbeitsablauf

Die für dieses Projekt benutzten Daten und Arbeitsverläufe können genauer in der „Anleitung zur Luftbildinterpretation und Kartierung im Rahmen des Projektes „GreenJLU““ nachgelesen werden. Dieses Dokument dient dazu sicherzustellen, dass die Ersterfassungsphase mittels Luftbildinterpretation und Geländeüberprüfung von Dritter Seite nachvollzogen werden kann.

Mit dem Projekt „GreenJLU“ soll die Transformation zu einer nachhaltigeren Grünflächengestaltung angestoßen werden. Hierfür wurde der Ist-Zustand erfasst, damit darauf basierend Maßnahmen geplant und ergriffen werden können, um letztlich einen realistischen Soll-Zustand zu erreichen. Nun haben wir die kurze Einführung beginnend mit einer globalen Betrachtung der Bedeutung urbaner Grünflächen über die regionalen und lokalen Gegebenheiten der Stadt Gießen und der JLU bis hin zum Projekt "GreenJLU" abgeschlossen. In den nächsten Paragraphen werden die einzelnen Campus-Bereiche der JLU genauer beschrieben.


IV - Die einzelnen Campus-Bereiche

Im Folgenden finden Sie eine landschaftsökologische und vegetationskundliche Vorstellung aller Campus-Bereiche der JLU. Wir laden sie ein, mit den unten dargestellten Karten zu interagieren und diese zu erkunden, wie sich die Vegetation auf dem Campus, auf dem sie am meisten unterwegs sind, zusammensetzt ist oder einfach nur zu schauen, wo sich die nächste Grünfläche befindet, um zwischen den Vorlesungen eine Pause zu machen. Mit einem Klick auf ein Objekt (bspw. Straße oder Baum) erhalten sie zudem weitere Informationen. Hier noch ein Hinweis: falls sie weitere Informationen oder die genaue Definitionen der Kategorien nachlesen wollen, können sie dies in der "Anleitung zur Luftbildinterpretation und Kartierung im Rahmen des Projektes „GreenJLU"" tun!

Schauen sie sich die Graphen jedes Campus-Bereichs an und bewegen/klicken sie die Maps an, um weitere Informationen zu erhalten.


V - Mögliche Veränderungen

Mit dieser ersten StoryMap haben sie sowohl einen groben als auch einen detailiierteren landschaftsökologischen Überblick alle Campusbereiche erhalten. Wir haben versucht, den Ist-Zustand so genau wie möglich durch die von uns definierten Kategorien abzubilden. Auf Basis dieser flächenscharfen Informationen können wir nun Maßnahmen für eine nachhaltigere Gestaltung/Nutzung der Grünflächen vorschlagen. Solche Maßnahmen sind zum Beispiel:

  • besteht ein Großteil der versiegelten Flächen eines Campus aus Gebäuden (bspw. Natur- und Lebenswissenschaften - Teil Seltersberg/Medizin), stellt sich die Frage, ob Fassaden- und Dachbegrünungen in Verbindung mit Photovoltaikausbau eine Option sind;
  • besteht der Großteil der Versiegelung eines Campus hingegen aus versiegelten Körpern, also Straßen und Parkplätze (bspw. Kultur- und Geisteswissenschaften), stellen sich die Fragen, wo Entsiegelungspotentiale existieren und wo Umwandlungen von PKW- zu Fahrrad-Nutzung zu Verbesserungen führen können;
  • bei intensiv genutzten Rasenbereichen kann durch eine Extensivierung der Nutzung nicht nur Geld gespart, sondern auch eine ökologische Aufwertung erzielt werden;

Diese und weitere Fragen lassen sich lassen sich schon durch die landschaftsökologischen Informationen der Level I-, II- und III-Kategorien stellen. Im Teil "V - Mögliche Veränderungen" sind einige konkrete Maßnahmensvorschläge von uns beispielshaft aufgeführt. Habt ihr weitere Vorschläge, was sich auf ihrem Campus verändern könnte? Dann schicken sie uns gerne eine E-Mail mit einem Standort, einem Foto des aktuellen Zustand und einer Beschreibung ihrer Vorstellung, wie die Universität hier konkret ihrer Meinung nach grüner werden könnte!


In der StoryMap "GreenJLU - Teil 2: Diversität" präsentieren wir die vegetationskundliche Kartierung der Gehölze und die darauf basierenden Biodiversitätsberechnungen für alle Campusbereiche. Wir haben die Gehölze detailliert kartiert, bis auf Artniveau bestimmt und können damit noch genauer an unseren Maßnahmenvorschlägen pfeilen: denn was bringt es uns, bspw. die Pflanzung von Bäumen auf einem entsiegelten Parkplatz vorschlagen, wenn wir nicht nicht berücksichtigen, welche Baumarten aufgrund des Klimawandels in Mittelhessen zukünftig überleben werden?

Bitte verfolgen Sie  unsere Homepage , wenn Sie in Zukunft über weitere Aspekte dieses Projekts wissen möchten. Wir freuen uns über euren Feedback! Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fehler finden oder Verbesserungs-vorschläge habt. E-Mail: GreenJLU@umwelt.uni-giessen.de

Angersbach, Hessen

Bern, Die Schweiz

Schematischer Überblick über den Arbeitsablauf