Das steinerne Berlin

Spuren der Zeiten in der Hauptstadt

Verlorene Architekturperlen

Georgenkirche in Berlin-Mitte

Georgenkirche auf einer Postkarte um 1900

Straube-Plan von 1910 über aktuellem Luftbild, © Google Maps

Unzählige Baudenkmäler in Berlin wurden während des Zweiten Weltkrieges und den Jahren des  Wiederaufbaus  zerstört.

Georgenkirche in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Mit Hilfe von historischen und aktuellen Karten sowie Luftbildern lassen sich abgegangene Gebäude eindrucksvoll in der Gegenwart visualisieren.

Fischerinsel in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Anhalter Bahnhof

Anhalter Bahnhof in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Viele besondere Berliner Gebäude fielen erst lange Jahre nach Kriegsende dem Abrisswahn zum Opfer.

Besonders erwähnt werden müssen hier auf jeden Fall die Berliner Kopfbahnhöfe. Die Hauptgebäude waren zum Großteil erhalten geblieben, während nur deren Bahnsteighallen zerstört wurden. So konnte nach Kriegsende der Fernverkehr bis zur Berlin-Blockade 1948 aufrechterhalten werden.

Erst danach verloren die Kopfbahnhöfe ihre Bedeutung und verfielen zusehends. Trotz vehementer Bürgerproteste wurden diese nun nach und nach abgerissen.

Görlitzer Bahnhof in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Der große Kahlschlag in den siebziger Jahren forderte viele Opfer. Eines davon war der   Görlitzer Bahnhof.   Obwohl noch gut erhalten, wurde das stattliche Bahnhofsgebäude mit zwei Türmen, Räumen für den königlichen Hof und loggienartigen Freigeschossen, dreiklassigen Wartesälen und einem Bahnhofsrestaurant 1975 dem Erdboden gleichgemacht.

Ruine des Görlitzer Bahnhofs im Jahre 1961, © Landesbildstelle Berlin

Im Antrag heißt es, daß die Gebäude leerstünden, und weiter: »Es besteht die Gefahr, daß sie einen Unterschlupf für asoziale Elemente bieten. Die Beseitigung dieser Ruine (...) wird dazu beitragen, das Westberliner Stadtbild weiter zu verbessern.« (Werner von Westhofen)

Meyers Hof, Ackerstraße

Luftbild von Meyers Hof, Fotograf unbekannt

Auch von der legendären Hofanlage  Meyers Hof  in der Ackerstraße 132-133 als typische Berliner Mietskaserne mit sechs hintereinander liegenden Hinterhöfen blieben die beiden vorderen Gebäude nach dem Krieg erhalten und mussten dann erst einem gesichtslosen Bau der 1970er Jahre weichen.

Rekonstruktionen

Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau haben gravierende Veränderungen im Berliner Stadtkörper bewirkt, sowohl durch breite Verkehrsschneisen als auch durch die städtebauliche Abkehr von der Blockrandbebauung. Dadurch sind ganze Berliner Viertel einfach verschwunden.

In nachfolgender Karte werden die Häuserblöcke, das Straßenbahnnetz und abgegangene Gebäude vor 1945 über die aktuelle Situation projiziert.

Potsdamer Platz vor 1945

Alexanderplatz heute

Die  Königsstadt  erlitt im Zweiten Weltkrieg wie kaum ein anderes Berliner Viertel schwerste Schäden. Die Ruine der Georgenkirche wurde bereits 1949 gesprengt. Wegen des anschließend teils neuen Zuschnitts der Straßen und der starken Bebauung mit moderner Architektur, die nicht den traditionellen Berliner Blockstrukturen folgte, ist die einstige städtebauliche Einheit des historischen Kerns der Königsstadt nordöstlich des Alexanderplatzes nicht mehr zu erkennen. Die Bezeichnung Königsstadt und Königsviertel war viele Jahre aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwunden, lediglich einige historische Bauten behielten es in ihrem Namen.

Ebenso wurden große Teile der  Stralauer Vorstadt  flächendeckend zerstört. Beim Wiederaufbau wurde das gesamte alte Straßenraster westlich der Koppenstraße überbaut und neu gestaltet. (Wikipedia)

Berliner Königstadt vor 1945

Königstadt und Stralauer Viertel um 1908, © Kiesslings Kleiner Verkehrsplan

Unter Zuhilfenahme historischer Karten wurde in nebenstehender Karte die ursprüngliche Blockrandbebauung wieder sichtbar gemacht.

Stadtentwicklungsphasen

Berlin und Cölln um 1230

Berlin um 1652 (Memhard-Plan)

Berlin um 1683

Berlin um 1750

Berlin bis 1920

Berliner Stadtbefestigungen

Berliner Bauperioden

Im Untersuchungsgebiet zwischen Westend und Lichtenberg, sowie Pankow und Tempelhof konnten über 40.000 Gebäude erfasst werden, die den Zweiten Weltkrieg und die Zerstörungen der Nachkriegszeit überstanden haben.

vor 1869

Ackerbürgerhaus in der Wilmersdorfer Straße vor 1823, © Google Street View

1871-1899

Mietshaus von Richard Krebs (1880), Lehrter Straße 27-30, Wikimedia: © Sekamor

1900-1918

Mietshaus von I. Grünfeld (1906), Bleibtreustraße 20, Wikimedia: © Peter Kuley

1919-1932

Siedlung Schillerpark von Bruno Taut, 1920er Jahre, Wikimedia: © Peter Kuley

1933-1945

Eingangshalle Flughafen Tempelhof von E. Sagebiel, 1936-1941, Wikimedia: © S-b

1946 - heute

Komplex Leipziger Straße, Wikimedia: © Beek 100

Impressum

Eine Storymap von

Kartdoku e.V. | Gemeinnütziger Verein für kartographische Dokumentationen

Hundestraße 4 | 23552 Lübeck | 0451 707 83 82 |  www.kartdoku.org 

Georgenkirche auf einer Postkarte um 1900

Straube-Plan von 1910 über aktuellem Luftbild, © Google Maps

Georgenkirche in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Fischerinsel in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Anhalter Bahnhof in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Görlitzer Bahnhof in aktueller Umgebung, © Google Maps 3d

Ruine des Görlitzer Bahnhofs im Jahre 1961, © Landesbildstelle Berlin

Luftbild von Meyers Hof, Fotograf unbekannt

Königstadt und Stralauer Viertel um 1908, © Kiesslings Kleiner Verkehrsplan

Ackerbürgerhaus in der Wilmersdorfer Straße vor 1823, © Google Street View

Mietshaus von Richard Krebs (1880), Lehrter Straße 27-30, Wikimedia: © Sekamor

Mietshaus von I. Grünfeld (1906), Bleibtreustraße 20, Wikimedia: © Peter Kuley

Siedlung Schillerpark von Bruno Taut, 1920er Jahre, Wikimedia: © Peter Kuley

Eingangshalle Flughafen Tempelhof von E. Sagebiel, 1936-1941, Wikimedia: © S-b

Komplex Leipziger Straße, Wikimedia: © Beek 100